Obwohl Christine Peters schon als Kind von Tieren fasziniert war, entschied sie sich nach dem Schulabschluss einen völlig anderen beruflichen Weg einzuschlagen, und arbeitete bis zu ihrem 42. Lebensjahr als medizinische Fachangestellte. „Doch 2002 war es dann Zeit für meine Träume“, erinnert sich die Berlinerin. „Ich schmiss alles über Bord, kündigte meine Stelle und bewarb mich für einen Praktikumsplatz im Duisburger Zoo.“ Dem Zoodirektor erklärte sie mit Überzeugung, warum sie nicht nur in der Tierpflege praktizieren möchte, sondern auch Tierbeschäftigung im Zoo ausprobieren wolle: „Die Tiere im Zoo haben ein anderes Leben als in der freien Wildbahn. Wir müssen ihnen Aufgaben geben, die ihren Herausforderungen im Freiland entsprechen“, erklärt die Berlinerin. „Das ist ähnlich wie beim Menschen: Auch wir brauchen Impulse und Herausforderungen, um gesund zu bleiben.“
Der Duisburger Zoo ließ sich auf das Experiment ein: Halbtags musste Peter Tierpflegertätigkeiten übernehmen und anschließend durfte sie die Tiere beschäftigen, und die veränderten bald ihr Sozialverhalten, waren entspannter und gelassener. Nach dem dreimonatigen Praktikum wurde für die Tierbegeisterte ein Traum wahr: Ein Jahr durfte sie eine stellvertretende Tierpflegerstelle im Affenhaus übernehmen und jede freie Minute dafür nutzen, sich mit den Tieren zu beschäftigen. Über ein weiteres Praktikum kam Christine Peter 2004 auch nach Krefeld. Was ihr aber immer noch fehlte, war eine feste Stelle mit einem sicheren Einkommen, weshalb sie sich zwischenzeitlich selbständig machte, und auch für andere Zoos tätig wurde. 2016 schaffte es der Krefelder Zoo schließlich, Peter eine feste Stelle – schwerpunktmäßig für die Arbeit mit den Menschenaffen – anzubieten. Seit dem schrecklichen Brand des Affenhauses in der Silvesternacht 2019 arbeitet Deutschlands einzige festangestellte „Fachfrau für Tierbeschäftigung“ auch mit anderen Tieren wie Erdmännchen, Stachelschweinen, Riesenschildkröten oder Weißgesichtsakis.